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Gelsenkirchen - Die Jecken vom Pütt

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Eine Multimedia-Reportage von Olaf Ziegler (Fotos und Videos), Vera Körber (Audio) und Jörn Stender (Text)
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„Am 19. Dezember 2008 haben wir die Zeche stillgelegt“, sagt Reinhard Ostermann.

Ein paar Tage hatte er noch auf seinem Pütt zu tun. Aufräumen, abbauen, alles ordentlich hinterlassen. 
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An seinem letzten Arbeitstag hatte Ostermann zum Abschied geladen - in sein „Kanzleramt“, wie die Kumpel scherzhaft sein Büro in 893 Metern Tiefe nannten. Merke: Ostermann ist Genosse.

Über 100 belegte Brötchen hatte er damals für seinen Abschied mit nach unten genommen. „Um 9 Uhr waren die aufgegessen. Es waren alle da: Wartungsabteilung, Schachtleute, Wetterabteilung, Wasserhaltung“.  

„War schon eine tolle Zeit“, sagt Ostermann. „Ich würde jederzeit wieder im Bergbau anfangen.“ Dabei wollte er als Jugendlicher eigentlich „irgendwas mit Grafik und Werbung“ machen. „Aber gut, dass es so nicht gekommen ist.“
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49 Jahre alt war er, als er ausschied. Zu jung, um nur die Rabatten im kleinen Garten an der Mühlenstraße zu pflegen.

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Ostermann strebte damals ein Ratsmandat an, ist seit 2009 SPD-Stadtverordneter für Hassel-Süd. Einsatz für andere, Solidarität leben, das hat er sozusagen in seinem Lebens-Umfeld aufgesogen.

Sein Vater war zunächst Bergmann, zur Zeche Bergmannsglück gehörte sein Siedlungs-Doppelhaus, Baujahr 1904, einst. Viele aktive oder ehemalige Bergleute leben und lebten rundum.

„Zeche war immer ein Familienbetrieb, man konnte sich aufeinander verlassen, es war immer wichtig, auf die Leute zu achten“, meint Ostermann. „Man hat zusammen gearbeitet, man hat zusammen gefeiert.“
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Zusammen feiern, im Karnevalverein. Warum nicht? Reinhard Ostermann fand bald Mitstreiter. Nun musste ein Name her.

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In Erle auf dem Rosenmontagszug sind die Pütt-Jecken dabei. „Wenn wir dort das Steigerlied spielen, steppt der Bär“, sagt der 58-Jährige, der die Leidenschaft mit seiner Frau Birgit, „unser Bergjungmann in der Session 2016/17“, teilt.
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Die Karnevalsorden für seinen Verein hat Reinhard Ostermann schon gestalten lassen. „Die sind fertig bis zur Session 2021. Man weiß ja nie, was kommt.“ Nun, auf jeden Fall der Abschied vom Bergbau 2018. 

"Ich finde es wichtig, dass man sich beschäftigt, sich nicht isoliert. Und wenn gar nichts mehr geht, dann gründet man eben einen Karnevalsverein“
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Konzept und Koordination: Linda Heinrichkeit, Ralf Laskowski, Johannes Pusch, Gianna Schlosser

Redaktionelle Umsetzung: Linda Heinrichkeit, Daniel Helbig, Johannes Pusch, Gianna Schlosser

Mitarbeit: Andrea Donat, Ingo Knosowski, Oliver Schäfer, Dana Schmies, Philipp Wahl
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