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Duisburg - Heavy Metal Malocher

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Wenn Malocher Musik machen

Eine Multimedia-Reportage von Ralf Rottmann (Fotos), Jens Kobijolke (Audio) und Kristina Mader (Text)
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Wie es ist, mit dem Aufzug über Tage aufzutauchen, dann eine Flasche Bier mit den Kumpels zu kippen und auf den Feierabend anzustoßen – das lässt sich kaum in Worte fassen.

Tobias Brambosch und seine Bandkollegen versuchen sogar viel mehr: Sie wandeln diese Gefühle in Texte und Melodien um.
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Unter dem Namen „Heavy Metal Malocher“ machen die fünf Männer seit 21 Jahren gemeinsam Musik. Kennengelernt haben sie sich - wie sollte es anders sein - auf der Zeche.

Tobias Brambosch steckte mitten in der Ausbildung zum Schlosser auf der Zeche Friedrich-Heinrich, ein Steinkohlenbergwerk in Kamp-Lintfort, als er die Brüder Andres und Marcel de la Puente kennenlernte.

Schnell stießen auch Marcel Kronwald und Sebastian Forster hinzu, die ebenfalls ihre Ausbildungen am Standort absolvierten.    
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„Wir schlossen uns zusammen und gründeten die Band ‘El Postre’“, erinnert sich der 38-Jährige.

Besser bekannt wurden sie aber dann unter dem Namen „Heavy Metal Malocher“.

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Ihre deutschsprachigen Texte handeln vom alltäglichen Arbeitsfrust, vom Abgebranntsein und natürlich von der Liebe zum Malochertum.

Hart im Klang, aber herzlich im Inhalt ist der Sound, der mal hämmernd wie ein Abbauhammer oder rasselnd wie der Kettenförderer klingt.

Immer begleitet von Tobias' Rapgesang und Zeilen wie diesen: „Ich hab Hunger nach mehr, gib dat Dubbel mal her.“
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Die Lieder produzieren sie selbst in Marcels Keller. „Wir sind froh, dass uns keine Plattenfirma reinredet“, sagt Tobias.

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Als die Zeche in Kamp-Lintfort 2012 schloss, mussten sich die Jungs beruflich umorientieren. Malocher sind sie aber trotzdem geblieben.

Der eine arbeitet als Monteur für einen großen Reifenhersteller, andere als Elektriker für Unternehmen. „Nur einer von uns arbeitet noch auf der letzten Zeche in Bottrop.“


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Die Umorientierung sei ihm nicht leicht gefallen, gibt Tobias zu. Schließlich war ihm schon als Jugendlicher klar, dass er einmal im Bergwerk arbeiten möchte. „Mein Opa und mein Vater haben bereits auf der Zeche gearbeitet – ich wollte das ebenfalls.“

Auch wenn ihm viele davon abrieten, ihm bewusst war, dass der Bergbau keine Zukunft hat. „Trotzdem wollte ich unbedingt dort meine Lehre machen.“


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Die ganze Band findet es traurig, dass die letzte Zeche dieses Jahr schließt.

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In ihrer Musik verarbeiten sie die Emotionen, die mit der Aufgabe des Bergbaus verbunden sind. Etwa in ihrem aktuellen Stück „Schwarze Seele“, in dem Tobias reimt:

„Die letzte Strecke ist gesprengt und der alte Mann stirbt - Die Zeche ist am Ende, es wird kalt im Revier. Was wird jetzt aus Manni, Günther und Rainer? Alle verlieren ein Stück ihrer Heimat. Uns läuft die Zeit ab bis zum Freitag - nem Scheißtag - der letzten Seilfahrt.“


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Auch wenn die Jungs nicht mehr mit dem Aufzug unter Tage fahren - beim Feierabendbier stoßen sie trotzdem regelmäßig auf die gute alte Zechen-Zeit an.

Diese Verbundenheit spiegelt sich in ihren Liedern wieder. „Im Herzen sind wir Malocher, das bleibt ewig.“
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Konzept und Koordination: Linda Heinrichkeit, Ralf Laskowski, Johannes Pusch, Gianna Schlosser

Redaktionelle Umsetzung: Linda Heinrichkeit, Daniel Helbig, Johannes Pusch, Gianna Schlosser

Mitarbeit: Andrea Donat, Ingo Knosowski, Oliver Schäfer, Dana Schmies, Philipp Wahl
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