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Los geht's

Duisburg - Kohle und Kimchi

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Eine Multimedia-Reportage von Astrid Menz (Audio), Zoltan Leskovar (Fotos) und Martin Ahlers (Text)
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So viele Umarmungen, Schulterklopfen und alte Geschichten aus 32 gemeinsamen Jahren auf dem Pütt.

„Der Johnny ist wieder da“, war die Nachricht, die schnell die Runde machte in Duisburg-Walsum, als Ji-Soo Kim im Sommer 2017 nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder nach Duisburg kam.

Der heute 80-jährige war einer von 50 jungen Bergleuten im ersten Flieger aus Südkorea, der 1963 in Düsseldorf landete.
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Das Wirtschaftswunder-Deutschland brauchte Arbeitskräfte, die es auch in dem ostasiatischen Land anwarb, erzählt Mike Kim, der Sohn von Ji-Soo. 

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Der Duisburger Norden, damals noch nicht multikulturell geprägt, „erlebte die Koreaner als totale Exoten“, berichtet der 49-jährige aus den Erzählungen seines Vaters.

Als Kostgänger lebte der zunächst in der Beeckerwerther Pestalozzi-Siedlung, in den 1950er Jahren errichtet für Bergleute und ihre Familien, die zunächst auswertige Berglehrlinge und später auch Gastarbeiter aufnahmen.
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In der Hamborner Schachtanlage Friedrich Thyssen 2/5 fuhr Ji-Soo Kim zwölf Jahre lang ein. 

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„Dennoch waren die Südkoreaner sehr dankbar, dass sie hier sein durften“, erinnert er sich. Sich integrieren, irgendwie, so gut es ging, war die einzige Option. Urlaub in der Heimat, eine Illusion.

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Vieles lief einfacher, als er Christa kennenlernte, ein „Meidericher Mädchen“ und seine spätere Ehefrau.
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1973 wurde aus dem Koreaner ein deutscher Staatsbürger.

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„Er wollte der Beste sein“, sagt Mike Kim über den Ehrgeiz seines Vaters, der ihn in der Hierarchie aufsteigen ließ.

Auf der Bergmannschule bildete er sich weiter, gefördert von seinen Vorgesetzten, wechselte nach der Schließung der Hamborner Schachtanlage Mitte der 1970er Jahre auf das Bergwerk in seinem Wohnort Walsum, auf dem er schließlich 1996 im Range eines Ingenieurs in Rente ging.
„Damit endete auch sein Leben als Bergmann“, sagt Mike Kim.
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Der Vater engagierte sich in der koreanischen Community, lernte seine zweite Frau, eine Koreanerin aus Frankurt kennen, und übersiedelte schließlich vor sechs Jahren mit ihr nach Südkorea.

„Ihm geht es sehr gut“, berichtet Mike Kim, der beim Besuch des Vaters im vergangenen Jahr anlässlich der Geburt des Enkelsohnes das Treffen mit den alten Weggefährten organisierte.
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In Inchéon nahe der Hauptstadt Seoul lebt Ji-Soo Kim nun, hält sich mit Tischtennis fit und ist der modernen Technologie zugetan. Sie hilft beim Kontakt mit der Familie in Duisburg, wo er das halbe Leben verbrachte.

Dabei wird Deutsch gesprochen, sagt Mike Kim. „Er soll und will natürlich die Sprache nicht verlernen."
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Konzept und Koordination: Linda Heinrichkeit, Ralf Laskowski, Johannes Pusch, Gianna Schlosser

Redaktionelle Umsetzung: Linda Heinrichkeit, Daniel Helbig, Johannes Pusch, Gianna Schlosser

Mitarbeit: Andrea Donat, Ingo Knosowski, Oliver Schäfer, Dana Schmies, Philipp Wahl
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