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Essen - Taubenzüchter und Bergmann

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Eine Multimedia-Reportage von André Hirtz (Fotos und Videos), Sven-Christian Schulz (Audio) und Gerd Niewerth (Text)
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Die Brieftaube gehört zum Ruhrgebiet wie die Bergehalde, der Förderturm und die Bude anne Ecke. Rennpferd des kleinen Mannes, wird sie respektvoll genannt.

Ein Mythos, der in Joachim Skrzypczaks Garten in Essen-Stoppenberg geradezu kultiviert wird. „Meine Familie steht an erster Stelle, danach kommen die Tauben“, betont der 66-Jährige.
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Und auch Joachim Skrzypczak verfällt den Tauben. Seine Liebe zum Brieftaubensport hatte schon im Knabenalter begonnen. „Mein Vater war Taubenzüchter und ich hatte meine erste mit fünf." 

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Sein Großvater Johannes war Bergmann, sein Vater Hans ebenso. Skrzypczak selbst erlernt den Beruf des Schaufenstergestalters, heiratet, ein Kind kommt – und kurz drauf die ernüchternde Erkenntnis, dass am Ende des Geldes noch so viel Monat ist.

Also doch zum Pütt. 
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Nach 27 Jahren Bergbau ist Skrzypczak keiner, der die Maloche unter Tage glorifiziert. „Gewisse Arbeitsplätze waren menschenunwürdig.“

Der Ausgleich zu all dem sind die Tauben. 

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Sein Taubenschlag im Natt in Stoppenberg zählt jetzt gut hundert gefiederte Bewohner. Ein Hobby, das viel Zeit und Hingabe erfordere. „Wenn andere spazierengehen, muss ich auf meine Tauben aufpassen.“

Und als andere mit Kind und Kegel in die Sommerferien fuhren, blieb auch er wieder zuhause in Stoppenberg.
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Eine kleine Entschädigung sind die Pokale und Urkunden, die er für seinen Verein Eilbote Stoppenberg bei den Wettflügen der Reisevereinigung Gelsenkirchen 1894 einheimst. „Einmal bin ich sogar RV-Vizemeister geworden.“

Kenner des Taubensports wissen, dass manche Züchter besonders rassige „Rennpferde“ im Schlag haben, die so viel wert sind wie ein nagelneuer VW Golf. Skrzypczak: „Für meine teuerste Taube habe ich mal 1300 Euro gekriegt und mir einen Lanz-Trecker gekauft.“

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Zur Kennung trägt jede Taube am Fuß einen Ring mit Chip. „Das funktioniert wie der Scan an der Supermarkt-Kasse", sagt Joachim Skrypczak, "jede Taube hat quasi einen Personalausweis.“
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Als der Bergbau im Ruhrgebiet in voller Blüte stand, war die Brieftaube ein Massenphänomen. „Früher hatte jeder in der Kolonie Tauben – Dachfenster an Dachfenster.“

Erst als das Zechensterben einsetzt, lässt auch das Interesse an den gefiederten Rennpferden allmählich nach. Skrzypczaks Prognose fällt düster aus und wohl realistisch. „Der Taubensport ist ein aussterbendes Hobby.“
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Kurioserweise gehen die Uhren bei den Skrzypzcaks in dieser Beziehung völlig anders. Enkel Leon, Schüler am Stoppenberger Gymnasium und erst fünfzehn, hat sich bereits einen eigenen Taubenschlag zugelegt.

Und Sohn Patrick ist vor kurzem – quasi auf dem zweiten Bildungsweg – zum Taubenzüchter nachgeschult worden.




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Die alte Tradition, sie lebt also weiter - auch in der vierten Generation.

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Konzept und Koordination: Linda Heinrichkeit, Ralf Laskowski, Johannes Pusch, Gianna Schlosser

Redaktionelle Umsetzung: Linda Heinrichkeit, Daniel Helbig, Johannes Pusch, Gianna Schlosser

Mitarbeit: Andrea Donat, Ingo Knosowski, Oliver Schäfer, Dana Schmies, Philipp Wahl



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