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Mülheim - Kunst aus Kohle

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Eine Multimedia-Reportage von Thomas Gödde (Fotos), Herbert Höltgen (Videos), Andreas Schneider (Audio) und Katja Bauer (Text)
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Sein Haus steckt voller Kunst, Kunst aus Kohle – und auch voller Geschichte(n).

Erhard Mohr hat im Laufe seines Lebens zahlreiche Kohlekeramiken, die etwa als Ehrengaben für viele Städte im Ruhrgebiet dienten, zusammengetragen.

Mehr noch: Der Mülheimer kennt die Herstellungsweise von Kohlekeramik aus dem Effeff. Denn Verfahrenstechnik und -entwicklung in der Bergbauforschung waren Schwerpunkte des heute 75-Jährigen.
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Begonnen aber hat Bergassessor Professor Erhard Mohr 1961 als Beflissener bei Mathias Stinnes und lernte während seines beruflichen Werdegangs zahlreiche der umliegenden Zechen kennen.

Neben den Mülheimer Zechen Wiesche und Rosenblumendelle – hier war die erste Einfahrt – waren es etwa auch Humboldt und Kronprinz sowie die Zeche Diergardt-Mevissen in Duisburg, zudem Zollverein 1-12 sowie einige Zechen im Osten des Landes.
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In das Flöz Mausegatt musste Mohr schon als 17-Jähriger einsteigen. 

„Man muss alles kennenlernen“, war damals der Anspruch des jungen Mannes, der aus familiären Gründen früh auf eigenen Beinen stehen musste. „Die Zeche gab mir die Gelegenheit dazu."

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Weil die Forschung in Energieumwandlungstechniken ein weiterer Aspekt von Erhard Mohrs beruflicher Laufbahn wurde, zog Internationalität im Mohr’schen Haus ein. „Da war ich für den deutschen Bergbau auf internationaler Ebene unterwegs“, sagt der pensionierte Professor bescheiden. USA, Kolumbien, Chile, Brasilien, Australien, Indien, China. . .

Seine Frau und sein Sohn Stefan, heute 41 Jahre alt, erzählen, was das für das Familienleben bedeutete. „Waren die Geschäftspartner in Deutschland zu Gast, lud man sie nach Hause ein. Es kam auch immer eine nette Chinesin zu Gast.“ Eine Ming-Vase, das kostbare Gastgeschenk, erinnert an die Besuche und wird noch heute gut verpackt im Schrank gehütet. „Für uns Kinder war die Vase absolut tabu“, sagt Stefan Mohr.
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Aber noch etwa anderes hütet Erhard Mohr wie einen Schatz – und beinahe so etwas ist es auch: seine Sammlung an Kohlekeramiken, die später an seinen Sohn übergehen soll.

Für die Herstellung von kohlekeramischen Produkten wurde feine Kohle bei hohem Druck gepresst und anschließend gebrannt. Städte oder Vereine brachten ihre Verbundenheit mit dem Ruhrgebiet zum Ausdruck, indem sie Wandmedaillen aus diesem für die Region so charakteristischen Rohstoff herstellen ließen und verschenkten. 
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Die tiefschwarzen, zumeist etwa handtellergroße Plaketten, gab es mit vielerlei Motiven.

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Damals wurde sogar prophezeit, dass Kohle als schwarzes Porzellan mit dem weißen Porzellan konkurrieren würde. Dies sollte sich bekanntlich nicht bewahrheiten.

Für Erhard Mohr aber und seine Familie haben die Kohlekeramiken nach wie vor einen hohen Wert.

In seiner Zeit an der Forschungseinrichtung des Bergbaus in Essen gehörte das Verfahren zur Herstellung von Kohlekeramiken zu seinem Zuständigkeitsbereich: „Das Verfahren war bereits in den 30er Jahren entwickelt worden, unter anderem für die Raketentechnik. Später wurde damit Aktivkohle aus Steinkohle gewonnen zur Luft- und Wasserreinhaltung.“
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Weniger wissenschaftlich kamen die Kohlekeramiken im Hause Mohr an. „Bei unseren Kindergeburtstagen bekamen die Kinder auch kleine Keramiken als Gastgeschenke“, erinnert sich Stefan Mohr.

Und noch viel früher bekamen Gäste kleine Täfelchen aus Kohlekeramik geschenkt: bei der Hochzeit von Erhard und Barbara, genannt Bärbel Mohr, im Jahre 1976 – natürlich mit der Barbara, der Schutzheiligen der Bergleute, als Motiv.
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Konzept und Koordination: Linda Heinrichkeit, Ralf Laskowski, Johannes Pusch, Gianna Schlosser

Redaktionelle Umsetzung: Linda Heinrichkeit, Daniel Helbig, Johannes Pusch, Gianna Schlosser

Mitarbeit: Andrea Donat, Ingo Knosowski, Oliver Schäfer, Dana Schmies, Philipp Wahl
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